Matty White ist ein Foodjournalist aus Manchester. In der Vergangenheit moderierte und produzierte Matty Podcasts und Shows zum Thema Essen und Trinken und trat auch im Fernsehen auf. Dank dieser Erfahrung kennt er die florierende kulinarische Szene von Manchester aus nächster Nähe.
Erzähl uns etwas über dich.
Mein Name ist Matty White, ich komme aus Manchester und bin Journalist für Essen und Trinken. Mein Job besteht also im Wesentlichen aus Essen, Trinken und Reden – drei der besten Dinge, die man auf der Welt tun kann. Ich habe Kinder und bin stolz darauf, Vater zu sein. Außerdem bin ich ein DJ. Ich mache einfach gerne alles, wobei ich nicht wirklich arbeiten muss.
Wie hat Manchester deine Entwicklung als Journalist und als Mensch beeinflusst?
Es gibt ein altes Sprichwort aus Manchester – es stammt von einem gewissen Anthony Wilson, der Mr. Manchester war –, das meiner Meinung nach zu oft genutzt wird. Es lautet: „Wir packen die Dinge hier anders an.“ Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit dem, was er sagt, unbedingt einverstanden bin. Ich denke einfach, dass wir die Dinge in Manchester gut machen. Wir machen die Dinge wirklich gut. Drei Dinge sprechen meiner Meinung nach für uns. Menschen, Orte und Möglichkeiten. Möglichkeiten ist das Schlüsselwort. In Manchester kann man sein, wer immer man sein will. Du kannst tun, was immer du tun willst, und du wirst dabei unterstützt. Wenn du also wie ich beschließt, Journalist für Essen und Trinken zu werden, nur weil du gerne isst und keine Lust auf harte Arbeit hast, ist dir die Unterstützung aller gewiss, denn es werden ständig neue Restaurants eröffnet. Es ist, als hätten wir unser eigenes Mikroklima, weil jeder etwas tun will. Es ist wie dieses Punk-Ethos: „Mach es selbst, fang einfach an, mach es einfach.“ Du kannst in einer Band spielen, ein Restaurant eröffnen, Journalist, Regisseur, Fotograf werden, was immer du willst. In Manchester gibt es Menschen, die das bereits tun, und zwar sehr gut, und sie sind bereit, dich aufzunehmen, dir zu helfen und dich zu unterstützen. In Manchester kannst du sein, wer immer du sein willst.
Wir sind heute hier, um über deine Verbindung zur Baracuta Harrington zu sprechen. Auch wenn du weit von der Welt der Mode entfernt arbeitest, hast du eine besondere Erinnerung an die Baracuta G9 Jacke, die du mit uns teilen möchtest?
In den 1970er-Jahren wurde ein Film mit dem Titel „Quadrophenia“ veröffentlicht, der in den 1960ern spielt. Quadrophenia handelt von der Mod-Szene im Großbritannien der 60er-Jahre. Die Mods waren sehr darauf bedacht, wie sie aussahen. Alles musste richtig sein. Gerade geschnittene Hosen, kleine Jacken mit zwei Knöpfen, passende Anzüge, taillierte Anzüge, Kinder, die neben der Schule arbeiteten, um sich taillierte Anzüge leisten zu können, aber auch ihre Jacken waren ihnen wichtig. Sie fuhren italienische Vespa-Roller – auch ich hatte sogar mal einen –, aber um sicherzustellen, dass ihre Anzüge nicht schmutzig wurden, trugen sie große Armeejacken. Wenn man sich den Film ansieht, kann man feststellen, dass viele von ihnen G9 Jacken tragen. Die Harrington Jacke war ein fester Bestandteil der Mod-Szene. Ich weiß noch, dass ich das cool fand. Erst Jahre später sah ich Damon Albarn Anfang der 1990er-Jahre auf der Titelseite eines Musikmagazins. Damals durfte man in Manchester nicht sagen, dass man Damon Albarn mag, aber ich tat es.
Ich glaube, er trug die steinfarbene oder weiße Harrington G9 auf dem Cover, und ich weiß noch, wie ich ihn ansah und dachte, das sei etwas Besonderes, die beiden kleinen Knöpfe am Kragen, der Schottenstoff auf der Innenseite, das ist die Jacke für mich. Also recherchierte ich ein wenig, versuchte herauszufinden, was für eine Jacke das genau war, und entdeckte, dass sie tatsächlich eine Stilikone war, ein bedeutender Teil der Modegeschichte.
Leute wie Steve McQueen, Elvis Presley und Superman haben eine Harrington Jacke getragen. Dann wollte ich auch eine haben, aber meine Eltern hatten nicht viel Geld, sie konnten mir nicht immer das kaufen, was ich anziehen wollte. Also kaufte ich mir ein Imitat, wahrscheinlich war es nur eine wirklich billige Nachahmung, aber ich hatte das Gefühl, eine Harrington zu tragen und fühlte mich deshalb gut. Erst Jahre später, als ich von zu Hause auszog, hatte ich mein eigenes Geld und ein bisschen was übrig. So kaufte ich mir meine erste originale G9 Harrington.
Plötzlich hatte ich eine Verbindung zu den Mods. Ich hatte eine Verbindung zu Damon Albarn.
Ich hatte das Gefühl, cool zu sein. Das ist die Stärke der G9.
Es freut mich zu hören, dass unsere britische Ikone einen solchen Einfluss auf dich hatte! Wie würdest du „Britishness“ beschreiben?
Ich denke, wenn du ein Gefühl dafür bekommen willst, was Britishness ist, wenn du es aus erster Hand erfahren willst, gehst du am besten in einen Pub. Also, stell dir die Szene vor. Du hast die Tür geöffnet, bist hineingegangen, du hörst Gelächter, Geplauder, das Klirren von Gläsern.
Die Decken sind niedrig, mit Eichenbalken, in der Ecke ist ein offener Kamin. Der Barkeeper lächelt und unterhält sich mit den Leuten, die auf einen Drink vorbeikommen. Dort sind Menschen, die ihre Liebe zum Fußball teilen. Sie sprechen über ihre tägliche Arbeit. In der Ecke spielt eine Live-Band. Es wird Musik gespielt, die Leute singen mit. Die Menschen kommen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, verschiedenen Ethnien, verschiedenen Kulturen, haben verschiedene Backgrounds. Alle sind da drin. Es ist fast ein Abbild dessen, was dieses Land ausmacht. Die Türen öffnen sich. Komm rein. Bei uns ist jeder willkommen.
Alle sind willkommen. Das ist übrigens meine Sichtweise auf dieses Land. Jeder ist willkommen. Und ich finde, ein Pub strahlt das absolut aus. Wenn man hineingeht, trifft man auf Menschen, die sich fürs Essen begeistern. Oder Menschen, die sich für Bier begeistern. Nichts ist englischer als ein Pint Bier. Die Leute reden über Musik, über die örtlichen Fußballmannschaften. Es sind einfach alle zusammen. Der Pub repräsentiert Großbritannien. Er ist einladend. Er ist gastfreundlich. Er bringt Menschen zusammen. Und darum geht es doch im Leben. Menschen zusammenbringen.